NPD-Fraktion im Asylantenheim – Totschweigen hat nicht funktioniert

So etwas nennt man eine narzisstische Kränkung. Wenn NDR, Nordkurier und Ostseezeitung beschließen, etwas totzuschweigen, dann bleibt es der Öffentlichkeit auch verborgen – so das gottähnliche Selbstverständnis. Genau so lief es auch zunächst, als die NPD-Fraktion vor einer Woche ankündigte, ihr Recht auf einem Besuch des Asylantenheimes Nostorf/Horst einklagen zu wollen. Schweigen im Walde. Man glaubte, die Sache unter der Decke halten zu können.

Aber dann betrat eine stärkere Pressemacht die Szene – die Bild-Zeitung. Das Blatt betreibt gerade eine Kampagne mit dem Ziel, daß noch mehr Balkan-Länder auf die Liste der sicheren Staaten gesetzt werden sollen, und verspricht sich davon wohl auch eine ordentliche Auflagensteigerung. Da kam die NPD-Aktion gerade recht.

In einem Kommentar mit der Überschrift „Kein Wasser auf die Mühlen“ appellierte Bild-Autor Bela Anda besonders an die rot-grünen Landesregierungen, ihre Blockadepolitik in dieser Sache zu überdenken, denn ansonsten würden die bösen rechten Rattenfänger davon profitieren. Was für Ratten diese auch immer zu fangen pflegen. Etwa ihre Wähler?

Jedenfalls wurde die NPD-Aktion auf diese Weise bundesweit bekannt, und Nordkurier, Ostsee-Zeitung und NDR mussten erkennen, daß die ganz kleine Fische sind. Jetzt haben sie die Wahl. Sie können entweder auch darüber berichten oder sich komplett lächerlich machen.

Hier sieht man, wie die Organe der so genannten freien Presse funktionieren. Sie erfüllen nicht etwa ihren Auftrag, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, was wirklich geschieht. Das bedeutet ihnen nichts. Sie verfolgen nur ihre Interessen. Sie verschweigen, spielen herunter oder jubeln hoch, ganz, wie es ihnen in den Kram passt.

Dabei kann es allerdings immer wieder einmal geschehen, daß die Interessen einer der Medienmächte zufällig mit den unseren übereinstimmen. So wie in diesem Fall, zum Verdruss unserer regionalen Pressefürsten.

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