Immer wieder und von allen Seiten wurde es dementiert. Innenminister Caffier und Eggesins Bürgermeister Dietmar Jesse (beide CDU) gaben sich ahnungslos. Das Szeneblatt Nordkurier berichtete noch vor zwei Tagen, dass die Gebäude der Artilleriekaserne in Eggesin/Karpin von den Versorgungsleitungen abgeklemmt werden. Zur selben Zeit aber lagerten auf dem Gelände bereits fabrikneue Rohrsysteme. Diese deuten in der Regel eher auf ein An- anstatt Abklemmen hin.

Am 1.10. um 11.30 Uhr informierte das Innenministerium nun ganz offiziell die Stadt. Die Artilleriekaserne im Ortsteil Karpin sei nun doch als Erstaufnahmelager in Prüfung. Fast zeitgleich deutete im Landtag alles daraufhin, dass die Planungen schon weit über die Prüfung hinausgehen. Der Innenausschuss wurde über die Situation rund um die Erstaufnahmelager im Land informiert. Neben Horst, Stern-Buchholz und Basepohl war noch von einem vierten Standort die Rede. Der Name sollte allerdings noch geheim bleiben.

Die Meldung von 1.000 neuen Asylanten plus x (die übliche Kapazität einer Erstaufnahmeeinrichtung) sorgt derweil in Eggesin für Entsetzen. Man fühlt sich von der Politik verraten.