Auskunft über Anklamer Kinderklinik: Ich nichts wissen. Chef nicht da!

Während einer öffentlichen Anhörung des Sozialausschusses des Landtages am 7.Oktober erzählte der Präsident der Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, Dr. med Andreas Crusius, wie er von der Schließung der Anklamer Kinderstation erfahren hatte: Aus der Zeitung. Das Greifswalder Uni-Klinikum hatte es wohl nicht für nötig gehalten, ihn, immerhin den ranghöchsten Ärztefunktionär, persönlich zu informieren.


Daraufhin rief er in Anklam an und fragte nach, wie es denn nun mit der medizinischen Betreuung von Geburten weitergehen solle.

In gebrochenem Deutsch erhielt er die Antwort: „Ich nichts wissen. Chef nicht da“.

Dieser Vorfall beleuchtet ein weiteres Problem im Gesundheitswesen unseres Landes. Nicht nur, daß Krankenhäuser ihre Leistungen immer weiter reduzieren und schließlich, wie demnächst womöglich das Wolgaster Krankenhaus, ganz schließen. Es sind auch immer weniger deutsche Ärzte, aber auch Krankenschwestern und Krankenpfleger anzutreffen. An ihre Stelle treten Ausländer, oft mit extrem schlechten Deutschkenntnissen. Wenn man mitten im Amazonas auf die Hilfe eines einheimischen Medizinmannes aus einem noch unentdeckten Stamm angewiesen wäre, könnte die Lage nicht brenzliger sein.

Allein im Jahre 2014 kamen 269 Ärzte aus 41 Nationen nach Mecklenburg-Vorpommern, um hier zu praktizieren. Manche können, wie der Präsident der Ärztekammer erfahren mußte, nicht einmal ein einfaches Telefongespräch auf Deutsch führen. Die Gesundheitsindustrie treibt durch ausbeuterische Arbeitsbedingungen die deutschen Ärzte nach Skandinavien und nimmt ärmeren Ländern wie der Ukraine die Mediziner weg. Damit gefährdet sie nicht nur die deutschen Patienten, sie liefert ganze Völker einem Leben ohne medizinische Versorgung aus. Bis auf die Reichen. Die lassen sich in Deutschland in Luxuskliniken behandeln.

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