Umvolkung – ein NPD-Begriff macht Karriere

Was früher nur die NPD zu sagen wagte, wofür sie im Landtag Ordnungsrufe kassierte und sich ein Verbotsverfahren einhandelte, wird jetzt von breiten Bevölkerungsschichten aufgenommen und ganz offen ausgesprochen.

Sogar eine CDU-Abgeordnete, die Leipzigerin Bettina Kudla, kritisierte kürzlich Merkels Ausländerpolitik als Umvolkung. Die Linken regen sich auf, aber zu spät.

Der Geist ist aus der Flasche. Die – vorläufige – Verdrängung der NPD aus den Landtagen ist der Systempresse nämlich nur gelungen, indem sie eine Nachahmer-Partei namens AfD hochjubelte, die die NPD eins zu eins kopierte.

Die NPD-Slogans gab es im Wahlkampf sowohl in original-rot als auch als Abziehbild in AfD-blau. Selbst wenn die AfD diesen Weg nur aus taktischen Gründen einschlug und es nicht ernst meint, gesagt ist gesagt, und die Wirkung beim Volk ist dieselbe.

Zusätzlich behandelten Nordkurier & Co die AfD im Wahlkampf außerordentlich freundlich, wodurch aber deren Inhalte – und damit die der NPD – legitimiert wurden. Die Folge war eine Verschiebung des öffentlichen Meinungsklimas nach rechts, die noch vor 10 Jahren, als die NPD in den Landtag einzog und einsam gegen eine Linksfront kämpfte, unvorstellbar gewesen wäre.

Hinsichtlich der AfD gibt es jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder sie äfft die NPD weiterhin nach und vertritt deren Thesen auch im Landtag, dann soll uns das recht sein. Oder sie passt sich an. Dann enttäuscht sie ihre nationalen Wähler, und wir sind wieder im Landtag.

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