Nicht mehr zeitgemäß?

„Die vorgeschlagenen Formate entsprechen nicht den Kommunikations-Gewohnheiten des 21. Jahrhunderts“,heißt es in der Stellungnahme von Rostocks OB Methling zu einer Initiative. Was veranlaßte das Stadtoberhaupt zu dieser Bemerkung?

Wurde etwa angeregt, zur Übermittlung von Nachrichten Brieftauben einzusetzen, die Pferdepost wiederzubeleben oder sich künftig per Rauchzeichen zu verständigen? Oder aber in der Verwaltung die Schreibmaschine wieder einzuführen nach dem Motto: „Frau Müller, bitte dieses Schreiben aufsetzen und an die drei Durchschläge denken“?

Raus auf die Straße, ran an den Bürger!

Nein, die NPD hatte die Verwaltung nur aufgefordert, beginnend mit dem Monat April 2017 alle vier Wochen auf dem Rathausmarkt Bürgersprechstunden unter freiem Himmel abzuhalten. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, sollen die Sprechstunden an einem Markttag stattfinden. Außerdem wurde die Rathausspitze gebeten, näher zu prüfen, ob regelmäßige Stadtteil-Versammlungen abgehalten werden können.

Die NPD betrachtet die eingereichten Vorschläge als Ergänzung zu den vorhandenen Möglichkeiten wie Sprechstunden von Bereichen der Verwaltung, Sitzungen der Ortsbeiräte oder sporadischen Einwohner-Versammlungen des OB.

Den Antrag im vollständigen Wortlaut finden Sie hier

Es gebe, so der OB in seiner Entgegnung, „zahlreiche Möglichkeiten“ für die Einwohner, „mit der Verwaltung zu kommunizieren, Nachfragen zu stellen und Hinweise zu geben“.

In Zeiten wachsender Politikverdrossenheit kann eine Verwaltung aber nie bürgernah genug sein. Und bei aller Bedeutsamkeit hochmoderner Technologien bleibt zu hoffen, daß auch im fortlaufenden 21. Jahrhundert die echte Kommunikation von Mensch zu Mensch keineswegs zu kurz kommt – und nicht etwa irgendwann durch eine reine Internet-Verwaltung ersetzt wird.

In diesem Sinne wünschen wir der Leserschaft ein paar besinnliche Tage, einen guten Start in das Jahr 2017 und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

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