Ostvorpommern: Phantom-Nazis und ein erinnerungsschwacher Iraker

Im März 2016 meldete sich ein irakischer Asylant bei der Polizei und berichtete von einem angeblichen Überfall, den er im ostvorpommerschen Spantekow habe erleiden müssen.

Und zwar schon im Januar. Ganze zwei Monate ließ er sich Zeit mit seiner Anzeige, trotz der gar fürchterlichen Ereignisse. Gleich von mehreren Männern seien er und seine Frau beleidigt worden. Einer der Unholde habe ihn sogar mit einer abgebrochenen Bierflasche attackiert.

Wegen der „Sprachbarriere“ vergingen dann noch einmal drei Monate, ehe es zu einer regulären Vernehmung kam. Der Iraker erinnerte sich an so gut wie nichts. Ort der Tat? Keine Ahnung. Aussehen des Täters? Groß, kräftig, kurze Haare. Wie man sich im Lande der Märchen aus tausendundeiner Nacht eben einen Neonazi vorstellt.

Natürlich führten die Ermittlungen zu nichts. Keine Tatverdächtigen, keine Spuren. Der einzige realistische Teil der Story dürfte die Bierflasche sein. Einer solchen, oder auch mehreren, sind die Phantom-Nazis wohl entstiegen, obwohl Allah den Alkohol doch verboten hat.

Dass diese Fata Morgana in die offizielle Landesstatistik über fremdenfeindliche Gewalt einging, ist ein Witz und macht deutlich, was von diesem Machwerk zu halten ist. Jetzt regt sich der Nordkurier darüber auf, dass die Polizei zu dieser Räuberpistole keine Presseerklärung herausgab. Vielleicht, weil sie sich nicht zum Volldeppen machen wollte?

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