Friedländer Asyldebakel: Hauptsache willkommen

„Keine sinnlosen Ängste schüren … nicht auf Propaganda der NPD einlassen … Asylbewerber willkommen“, nur Dominosteine fallen wohl noch schneller um als „demokratische“ Volksvertreter, wenn es darum geht, die Interessen der Bürger gegen die grassierende Überfremdung zu verteidigen.Derartige Humanphrasen wurden dann auf der Friedländer Stadtvertretersitzung erwartungsgemäß im Dutzend abgeliefert, als es um einen NPD-Antrag gegen die Aufnahme weiterer Asylanten ging.

1 zu 99 – christdemokratisches Allerlei

Besonders gern wird seitens der Erfüllungspolitiker mit dem geringen Ausländeranteil in Mecklenburg-Vorpommern argumentiert. Die Multikulti-Fanatiker sehen darin großes Potential praktisch sämtlichen Ausländern aus aller Herren Länder Asyl anzubieten. Der Rechtsanwalt und Stadtvertreter Daniel Jacobasch (CDU) äußerte sich neunmalklug: „Bei einer Ausländerquote von 1,2 Prozent im Landkreis muß man theoretisch an 99 Friedländern vorbei gehen, um auf einen Ausländer zu treffen.“

Theorie und Praxis klaffen aber bekanntlich des Öfteren weit auseinander. Denn mit der geplanten Konzentration von Asylanten in zwei Wohnblöcken in der Jahnstraße und im Bauersheimer Weg dürfte die Milchmädchenrechnung Jacobaschs dort nicht mehr aufgehen. Das hielt ihm nicht zuletzt NPD-Stadtvertreter Matthias Grage entgegen.

Grage wertete zudem die Pläne der CDU, deutsche Bürger durch „Umzugsprämien“ zum Auszug zu bewegen als „völlig sinnfrei und dem Zweck des Asyls überhaupt nicht entsprechend.“  Weiter sagte er:

„Anzustreben ist doch, daß über einen Asylantrag binnen weniger Wochen entschieden wird und der jeweilige Bewerber im Falle einer Ablehnung sofort wieder in sein Herkunftsland abgeschoben wird. In Ausnahmesituationen wie Bürgerkrieg oder Unruhen wäre es völlig ausreichend, die Flüchtlinge in den Nachbarländern unterzubringen, um nach Beendigung des Konflikts eine zügige Rückkehr in das jeweilige Heimatland zu gewährleisten.“

Boykott der Stadtvertretersitzung?

Ziemlich auffällig war an diesem Tag die geringe Teilnahme an der Sitzung. Es waren lediglich 13 von 19 Stadtvertretern anwesend. Aufgrund kritischer Äußerungen zu den Plänen, weitere Asylanten in Friedland aufzunehmen, zog es so mancher Stadtvertreter wohl eher vor, mit Abwesenheit zu glänzen, als sich dem öffentlichen Votum zu stellen.

Seitens der SPD schlug man in der Sitzung wieder gewohnte Töne an und drosch auf alles ein, was irgendwie national oder heimatverbunden sein könnte. Der Vorstoß der NPD, auf dem Verwaltungsweg Kritik an der Unterbringung von Asylanten zu üben, wurde als „lautes Getöse“ abgetan. Bürgermeister Wilfried Block machte dann auch deutlich, wohin die Reise geht: „Wir haben die Möglichkeit [zur Aufnahme der Asylanten].“ Deshalb werde man das auch tun.

Die übrigen Stadtvertreter mochten dem nicht widersprechen und quittierten den Vorstoß der NPD mit ihrer Ablehnung. Damit wurde wieder einmal deutlich, welchen Stellenwert die Sorgen und Ängste der Bevölkerung in den Augen der Parlamentarier einnehmen.

Die NPD war hingegen schon am Nachmittag mit mehreren Kundgebungen aktiv am Geschehen vor Ort beteiligt. Immer wieder äußerten sich Bürger übereinstimmend positiv zu den Aktivitäten der nationalen Opposition. Mit der geplanten Asylantenunterbringung gingen die Einheimischen jedoch hart ins Gericht. Die Verantwortlichen im Rathaus hätten den Friedländern einen Bärendienst erwiesen:

„Von denen haben wir doch eh nichts zu erwarten, die lassen uns doch eiskalt im Regen stehen. Um unsere Belange wird sich einen Dreck gekümmert!“

 

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