Mit einem Wort: nichts

Im April 2012 jährt sich zum 70. Mal das Vier-Tage-Bombardement britischer Flieger auf Rostock. Welche Veranstaltungen planen die Rostocker Stadtoberen, um dieses traurigen Ereignisses in würdiger Weise zu gedenken?

Gibt es etwa eine Ausstellung, eine Vortragsreihe oder sonstige Gedenkveranstaltungen? Danach hat sich der NPD-Stadtverordnete David Petereit mittels einer Anfrage erkundigt. Die Antwort der Stadtverwaltung fiel ernüchternd aus: „keine“, antwortete sie.

Erinnern wir uns: Vom 24. bis 27. April 1942 sah sich die alte Seestadt Rostock einem brutalen Bombardement britischer Flieger ausgesetzt. Dabei ging es auch hier nicht allein um die Zerstörung kriegswichtiger Anlagen (in Rostock sowie in Warnemünde hatten die Heinkel- und die Arado-Werke ihren Sitz), sondern um die Brechung des Widerstandswillens der Zivilbevölkerung. Im Gefolge der Bombardierungen starben mehr als 200 Menschen. Etwa 40.000 wurden obdachlos. Fast ein Fünftel der Wohnbauten wies einen Totalschaden auf; nahezu 60 Prozent waren beschädigt.

Gedenken an die eigenen Opfer wachhalten

David Petereit erklärte zum Ergebnis der Anfrage:

„Die Antwort steht stellvertretend für einen Staat, in dem das Gedenken an die eigenen Opfer immer stärker in den Hintergrund tritt. Nun aber überhaupt keine Aktivitäten durchführen zu wollen, ist ein Faktum, das selbst für bundesrepublikanische Verhältnisse einmalig sein dürfte. Wir als NPD-Abgeordnete werden die Sache jedenfalls nicht so einfach auf sich beruhen lassen und zum gegebenen Zeitpunkt einen Antrag stellen, mit dem die Verantwortlichen zu einem würdigen Gedenken an die Opfer aufgefordert werden.“

Übrigens nahm der Luftterror im Mai 1940 seinen Ausgangspunkt in London und nicht, wie von umerzogenen Haus- und Hof-Historikern des Typs Guido Knopp immer wieder behauptet, bei der Regierung des Deutschen Reiches. Zu den Vordenkern des Bombenterrors gehörte der britische General Douhet, der in seinem 1920 erschienenen Buch mit dem Titel „Luftherrschaft“ unter anderem erklärte: „Als entscheidender Wehrmachtsteil ist die Luftwaffe einzusetzen, die in selbständigem, zusammengefaßten und rollenden Einsatz das Kriegspotential des Gegners und den Kampfwillen der Bevölkerung zerschmettert.“ Deutlicher geht’s kaum.

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