Ausländische Geheimdienste betreuten Verfassungsschutz-Spitzel

Im NPD-Verbotsverfahren müssen die Innenminister der Länder gegenüber dem Bundesverfassungsgericht nachweisen, alle in höhere Parteiämter eingeschleusten Agenten „abgeschaltet“ zu haben. Doch  es gibt einen ganz einfachen Trick, dieser Aufforderung nachzukommen und die NPD trotzdem durch genau die gleichen Spitzel weiter auszuspähen, und das, ohne Karlsruhe offen anzulügen.

Man gibt sie einfach an befreundete ausländische Geheimdienste weiter. Offiziell arbeiten sie dann für die. Inoffiziell läßt man sich die so gewonnen Informationen im Wege der Amtshilfe übermitteln. Auskünfte über die Zusammenarbeit mit den fremden Diensten werden verweigert, weil dies die nationale Sicherheit gefährde und ohne die Zustimmung der lieben Verbündeten leider nicht möglich sei. Siehe NSA-Skandal.

In dem Zusammenhang ist interessant, daß, wie die „Süddeutsche Zeitung“ am 20.Mai berichtete, bei der staatlichen Betreuung des V-Mannes Thomas Richter alias „Corelli“ Kosten für dessen „Unterbringung durch befreundeten Auslandsdienst“ sowie eine „Sprachschulungsmaßnahme im Ausland“ anfielen. Wozu das? Sollte er für eine dieser Organisationen arbeiten? Und wie viele ehemals in der NPD tätige Spitzel reisen jetzt auf dem Ticket „befreundeter Dienste“?

Insgesamt kassierte Corelli in den 19 Jahren seiner Spitzelkarriere 296 842,83 Euro.

Er wurde aber nur 39 Jahre alt. Viel Geld und früher Tod, das sind nicht seltene Begleiterscheinungen einer Zusammenarbeit mit Geheimdiensten. Gefunden wurde seine Leiche im Übrigen von Beamten des Bundesamtes für Verfassungsschutz, die für seine Betreuung zuständig waren und mal nach ihm sehen wollten. Alle offiziellen Stellen sind sich einig, daß sein Ableben unmittelbar vor einer wichtigen, für den Verfassungsschutz eher unangenehmen Vernehmung  ein ganz Natürliches war. Zuckerschock. Er hätte vielleicht rechtzeitig von Mohrenköpfen und Negerküssen auf Salzstangen umsteigen sollen.

Um diese vielfach als eigenartig angesehenen Sterbeumstände etwas glaubhafter zu gestalten, wird jetzt verbreitet, er habe kurz vor seinem Tod noch im Internet nach Ärzten gesucht. Genau solche Mätzchen sind es, die Kriminalbeamte mißtrauisch machen sollten. Wenn sie sich denn trauen.

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