Prostituierte und Boni für den V-Mann

An die Öffentlichkeit trat kürzlich der ehemalige Verfassungsschutzspitzel Irfan Peci und plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen. Wenn er die Wahrheit sagt, wären die Praktiken des Geheimdienstes noch weit übler, als bisher bekannt.

Im „Stern“ schildert Peci, der sich in der radikalislamischen Szene bewegte, seine Rekrutierung. Man steckte ihn in eine Zelle, in der angeblich die Heizung kaputt war. Nachts musste er wegen „Selbstmordgefahr“ jede Stunde seinen Namen sagen, oder man leuchtete ihm in die Augen. Das klingt nach klassischer Zermürbungstaktik. Der Gefangene wird unter Stress gesetzt, den man dann zum richtigen Zeitpunkt von ihm nimmt, verbunden mit einem netten Angebot.

Dieses kam dann von seinem Anwalt, der ihm sagte, der Verfassungsschutz könne ihm sicher helfen. Rechtsbeistände im Dienst der Sicherheitsbehörden! Wie im Stasi-System. Als Peci einwilligte, tauchte prompt ein VS-Mann auf, und auf einmal wurde er entlassen.

Steuerfrei und in Briefumschlägen flossen fortan bis zu 3000 Euro Agentenlohn im Monat. Dazu wurden wie bei Bankern Boni gewährt. Spesen konnten extra abgerechnet werden, die Miete inklusive. Wenn der Spitzel mal traurig war, schickte im sein Agentenführer „zur Gemütsaufhellung“ eine ukrainische Prostituierte, die so hoffen wir, vor ihrem Einsatz gründlich auf ihre Verfassungstreue überprüft wurde.

Das Beste: Der Verfassungsschutz gab Peci Geld, damit der es Al-Kaida spenden konnte. Terrorunterstützung aus Steuergeldern. Welchen Verbrechen diese Finanzspritze zu Gute kam, ist noch nicht geklärt. Es wird aber deutlich, dass sich der Verfassungsschutz immer noch auf dem Niveau des „Celler Lochs“ befindet. Damals inszenierte der Geheimdienst einen Terroranschlag, den er dann der Roten Armee Fraktion in die Schuhe schob. Die Öffentlichkeit wurde getäuscht ? Wer kann diesem Verein noch ein Wort glauben? Seine Einlassungen im NPD-Verbotsverfahren sind so wertlos wie die Aussagen eines Zeugen vor Gericht, der schon mehrfach wegen Meineids vorbestraft ist. Und selbst dieser Vergleich ist noch geschmeichelt.

 

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