CDU-Schröder will in den Landtag

Der Amtsvorsteher von Usedom-Süd, Karl-Heinz Schröder, ringt um das Direktmandat für die CDU auf der Insel Usedom – und das auf Hochtouren.

Der Grundstein dafür wurde wohl schon vor einiger Zeit gelegt und dürfte mittlerweile auch deutlich öffentlichkeitswirksam spürbar geworden sein. Vorab ein Plausch und Gesellschaftsrunden mit Innenminister Lorenz Caffier,  der sich vor lauter Begeisterung für die Insel sein Feriendomizil direkt am See in der Gemeinde Neppermin errichten ließ. Praktisch, da der zukünftige Landtagsabgeordnete Schröder auch Bürgermeister der Gemeinde Neppermin ist und die kommenden Dienstwege dadurch erheblich verkürzt werden.

Dass der Staatssekretär vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Stefan Rudolf, ebenfalls ein gerne gesehener Gast auf Usedom ist, ist im Grunde nicht weiter spektakulär. Schließlich gefällt es Millionen anderen Gästen auf der Insel ebenso. Anders wird die Betrachtungsweise, wenn man einen kurzen Rückblick wagt. Dr. Rudolf wurde nämlich im Landtagswahlkampf 2011 von der CDU als Direktkandidat für den Wahlkreis Ostvorpommern 2 ins Rennen geschickt.

Die Kandidatur war schon damals nicht unumstritten und sehr fraglich, da nicht davon auszugehen war, dass Rudolf sein Amt als Staatssekretär gegen ein Landtagsmandat eintauschen würde. Beobachter kritisierten schon damals das Vorgehen der CDU und sprachen sogar von Kalkül und „Wahlbetrug“. Rudolf selbst legte tatsächlich schon kurz nach der Wahl sein Mandat nieder und nahm seine Arbeit als Staatssekretär wieder auf.

Karl-Heinz Schröder ist gut vorbereitet und planmäßig von der CDU ins Rennen geschickt worden. Fast drehbuchartig verläuft der Wahlkampf für Schröder. Im Juli 2015 eine Radtour der Bürgermeister zum Reichstag in Berlin, wozu sich auch Staatssekretär Rudolf gesellte. Mit dabei auch der Bürgermeister der Gemeinde Heringsdorf, Lars Petersen. Petersen war als parteiunabhängiger Kandidat zur Bürgermeisterwahl 2012 ins Rennen geschickt worden. Die Radtour scheint bei Petersen allerdings einen Sinneswandel ausgelöst zu haben. Petersen erkannte nun seine tatsächliche politische Bestimmung und trat kurz darauf in die CDU ein.

So kann man Schröder zusammen mit seinem Parteigenossen Petersen jetzt des Öfteren auf Wahlkampftour in der Gemeinde Heringsdorf sehen. Mal bei der Übergabe eines Fördermittelbescheides für einen Hotelier. Mal als selbsternannten Integrationshelfer und Unterstützer für die so genannten syrischen „Flüchtlinge“ in Heringsdorf. Mal bei der Amtshilfe für den Straßenausbau im Ortsteil Sellin und dann mal wieder mit dem Rad entlang der Heringsdorfer Promenade, um den neuen Radweg zusammen mit Dr. Rudolf und Parteigenosse Petersen „einzuweihen“. Die Gemeinde Heringsdorf scheint jedenfalls einiges zu bieten, um den zukünftigen Landtagsabgeordneten Schröder auch propagandistisch in Szene setzen zu können.

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