Bürgerschaft Rostock: NPD-Antrag für die März-Sitzung

Ein Schutzengel-Projekt nach dänischem Vorbild für Fahranfänger und junge Fahrer: Für die morgige Sitzung der Bürgerschaft hat die NPD einen Prüfauftrag auf die Tagesordnung gesetzt.

Leider bilden sie unverändert die Risikogruppe Nummer eins im Straßenverkehr: Junge Autofahrer haben 2014 auf deutschen Straßen 22 Prozent aller Unfälle mit Personenschaden verursacht. Nahezu jeder vierte getötete PKW-Fahrer war zwischen 18 und 24 Jahre alt, obgleich diese Altersgruppe gerade einmal acht Prozent aller Führerscheininhaber ausmacht (Quelle: Allianz-Studie „Jung und urban“). Die Gründe liegen fast durchweg in zu schnellem Fahren und das in nicht unerheblichem Maße in Verbindung mit Alkohol oder auch Drogen. In M/V hat die Zahl junger Unfallopfer zuletzt sogar wieder zugenommen.

In der Seestadt Bremerhaven gibt es seit 2007 das Projekt „Schutzengel“; entstanden ist die Idee dazu 1997 in Dänemark.

Emotionaler Einfluß junger Frauen

Unbestritten ist, daß durch eine riskante Fahrweise auch das Leben anderer Teilnehmer am Straßenverkehr und nicht zuletzt das der meist weiblichen Beifahrer aufs Spiel gesetzt wird. Genau hier setzt das Projekt Schutzengel an: Junge Frauen haben hierbei die Möglichkeit zu lernen, wie sie sich selbst als Beifahrer schützen – und wie sie als Schutzengel ihrer Begleiter das bisherige Verkehrsunfall-Aufkommen positiv beeinflussen können. Ins Spiel kommt dabei nicht zuletzt der emotionale Faktor. In enger Abstimmung mit der Verkehrswacht werden dabei laufend alle jungen Frauen in Bremerhaven und seinem Umland angeschrieben, die das 16. Lebensjahr vollendet haben. Mit dem Schutzengel-Paß erhalten sie die Möglichkeit, an Aktionen der Sponsoren und Kooperationspartner teilzunehmen.

Jugendliche für Jugendliche

Parallel dazu entwickelten Schülerinnen verschiedener Einrichtungen eine Kampagne; eine professionelle Agentur besorgte den nötigen Feinschliff. Im Ergebnis entstand eine Schutzengel-Aktion, die weniger auf Belehrung setzt, sondern von den Fahrern eine glasklare Entscheidung verlangt: Airbag oder Kopfkissen, Joint oder Kaffee, Sarg oder Bett. Verbunden ist die Kampagne mit dem Motto „Du entscheidest“ und schockierenden Fotos von Unfallopfern. Verbreitet wird die Botschaft über 13 attraktive weibliche Schutzengel auf den Straßen und in Diskotheken. Und eben weil Jugendliche von Jugendlichen direkt angesprochen werden, ist der erzieherische Effekt so möglicherweise stärker, als wenn vordergründig Erwachsene oder auch die Polizei den Dudu-Finger erheben.

Und was in Bremerhaven klappt, sollte auch in Rostock möglich sein. Deshalb fordert die NPD von der Bürgerschaft, der Verwaltung einen Prüfauftrag zu erteilen: Dabei sollen die Stadtoberen gemeinsam mit der Verwaltung des Landkreises Rostock sowie Gymnasien und Berufsschulen ausloten, ob und inwieweit es möglich ist, ein Schutzengel-Projekt nach dänischem Vorbild ins Leben zu rufen.

Hier geht es zum NPD-Antrag:

http://195.37.188.171/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1011997

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