Kreuzfahrt-Schiffbau: Der „rote Drache“ schläft nicht!

Volle Auftragsbücher, Neueinstellungen, Geschäftigkeit: Die zur Genting-Gruppe (Malaysia) gehörenden Werften in M/V sorgen für Positiv-Schlagzeilen. In den Betrieben entstehen riesige Kreuzfahrtschiffe.

Doch die Konkurrenz in Fernost, speziell in China, ist putzmunter. Schon im Mai 2017 warnte Dr. Reinhard Lüken, Geschäftsführer des Verbandes für Schiffbau und Meerestechnik (VSM), laut NDR: „Spätestens 2023 werden wir ein chinesisches Kreuzfahrtschiff auf dem Wasser haben. Das ist für die deutsche Schiffbauindustrie eine echte Gefahr, denn die hochkomplexen Kreuzfahrtschiffe sind die Königsklasse des Schiffbaus.“

Hintergrund: Die asiatischen Werften sind zuständig für den Bau von Containerschiffen, Massengutfrachtern und Tankern. Allerdings erhielten die dortigen Konzerne immer weniger Aufträge. Deshalb definierte die chinesische Regierung als einen von zehn Schlüsselbereichen für die ökonomische Entwicklung des Landes den Bau von High-Tech-Schiffen. Noch deutlicher wurde Wolfgang Meyer-Hentrich, Kritiker des Kreuzfahrt-Tourismus und Verfasser mehrerer Bücher, am 22. 11. 2019 in einem Gespräch mit dem NDR-Nordmagazin: „Wenn der Genting-Konzern die Blaupausen, das Knowhow hat, wird er nach China gehen, wo er für einen Bruchteil produzieren kann.“

Die damalige NPD-Landtagsfraktion reichte übrigens im April 2009 einen Antrag ein, der den Titel „Werften in deutsche Hand“ trug (siehe hier).

Das Motto könnte möglicherweise bald schon wieder im Blickfeld stehen – schneller, als manch einer sich vorstellen mag.

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