Löcknitz: 300 Polizisten erbeuten „waffenähnliche Gegenstände“- das hat sich gelohnt!

Wenn die alten Römer einen Sieg errangen, veranstalteten sie gerne einen Triumphzug. Wie bei einer modernen Konfetti-Parade ließen sich die Helden von den Volksmassen feiern, denen im Gegenzug die erbeuteten Waffen der geschlagenen Feinde präsentiert wurden.

Innenminister Caffier, glücklicherweise ein politisches Auslaufmodell, ist solches Glück nicht vergönnt. Denn seine Legionen – 300 Mann! – fanden beim Durchwühlen von 40 Objekten in Löcknitz und der Uckermark leider keine Waffen, sondern nur „waffenähnliche Gegenstände“.

Was soll das bitte sein?

Küchenmesser, Besenstile, Wasserpistolen? Alles kann waffenähnlich sein, wenn man nur will. Es sind auch schon Leute mit Daunenkissen erstickt worden.

Die Staatsmacht will jetzt prüfen, ob die beschlagnahmten Küchengeräte unter das Waffengesetz fallen. Vermutlich wird dabei rein gar nichts herauskommen. Es geht nur um den Effekt, die Schlagzeilen, und natürlich die Einschüchterung.

Ziel des Feldzugs ist ein „Nationales Bündnis Löcknitz“, dem „verfassungsfremde Auffassungen“ unterstellt werden. Verfassungsfremd – ein ganz neuer Begriff. Genauso wie „verfassungsfest“. Das erinnert an das Mittelalter, als jeder Untertan fest im Glauben sein musste. Es fehlen nur noch die Scheiterhaufen.

Den nationalen Aktivisten in Löcknitz ist zu raten: Lasst euch nicht klein kriegen. An regelmäßige Polizeibesuche kann man sich gewöhnen. Und kauft euch neue Besenstile. Es kann dauern, bis ihr die alten zurück bekommt.

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