Wolgast: Eine Bananenflagge sorgt für einen Polizeieinsatz

Zum Missvergnügen der Obrigkeit demonstrierten am vergangenen Mittwoch in Wolgast wieder mindestens 1500 Leute gegen die aktuelle Corona-Politik.

Einer der Protestierer führte eine Deutschlandflagge mit aufgedruckter Banane mit sich. Das bringt ihm nun ein Ermittlungsverfahren wegen einer „Verunglimpfung des Staates und seiner Symbole“ ein.

Dafür kann es maximal drei Jahre Gefängnis geben. Unser Staat ist sehr empfindlich. Groß im Austeilen und eher schwach im Einstecken.

In dem entsprechenden Paragraphen – 90a Strafgesetzbuch – heißt es: Bestraft wird, wer eine öffentlich gezeigte Flagge der Bundesrepublik Deutschland ….. entfernt, zerstört, beschädigt, unbrauchbar oder unkenntlich macht oder beschimpfenden Unfug daran verübt.

Hier kommt wohl der „beschimpfende Unfug“ in Betracht, wobei man sich fragen muss, was an Bananen so schlimm sein soll. Die sind doch sehr gesund.

Vielleicht spielt es ja eine Rolle, dass Bananen in der DDR knapp waren. Dieser Mangel sorgte für noch mehr Unzufriedenheit, so dass der SED-Staat schließlich gestürzt wurde.

Wollte der Fahnenträger mit seinem Bananenbanner vielleicht zum Ausdruck bringen, dass er sich für die Bundesrepublik eine ähnliche Entwicklung wünschte? Immerhin werden dank der offiziell lange Zeit nicht vorhandenen und erst jetzt eingestandenen Inflation auch Bananen immer teurer.

Sollten zusätzlich auch noch Lieferengpässe auftreten, könnte die DDR Gesellschaft bekommen. Zwei deutsche Staaten, gescheitert an fehlenden Südfrüchten.

Kein Wunder, dass eine Bananenflagge die Obrigkeit verunsichert.

Ein Vorschlag: Keine deutsche Flagge mit aufgedruckter Banane mehr, sondern eine nur mit Bananen.

Das ist juristisch unbedenklich und flößt dem System wahren Schrecken ein.

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