Nordkurier wird Letzter im Ehrlichkeitsvergleich

Die Nachrichtenlage am 16.April eignete sich sehr gut für einen Ehrlichkeitswettbewerb zwischen den in Mecklenburg-Vorpommern verbreiteten Tageszeitungen. Alle berichteten über einen Vorfall, der sich in Rostock zugetragen hatte, aber in unterschiedlicher Weise.

Überraschungssieger: Die Bild-Zeitung!

Ihre Überschrift lautete: „Wegen Schulden! Syrer sticht auf Landsmann ein“! In dem Artikel wurde dann kurz, aber akkurat, der Sachverhalt geschildert. Ein Syrer aus Hamburg suchte einen Landsmann in Rostock-Dierkow auf, es gab Streit, es setzte Messerstiche, einer landete in der Notaufnahme und der andere im Gefängnis. Opfer Ausländer, Täter aber auch. Die Lichterkette konnte im Keller bleiben. Wer sich ein Urteil über Ausländerkriminalität bilden will, wird den Beitrag nützlich finden.

Zweiter Sieger: Die Ostsee-Zeitung.

In ihrer Überschrift waren die Ausländer zwar verschwunden. „Messerattacke in Rostock: Polizei fasst Täter“ titelte das Blatt. Immerhin wurde aber im Text erwähnt, daß es sich bei den Beteiligten um Syrer handelte. Offenbar scheint man in der Redaktion auf Leser zu hoffen, die für ihre Zeitung zwar bezahlen, aber dann nur die Überschriften lesen und so nichts von kriminellen Zuwanderern mitbekommen. Die gründlichen Leser zumindest werden aber nicht veräppelt.

Weit abgeschlagen auf dem letzten Platz, was niemanden wirklich überrascht: Der Nordkurier.

Überschrift: “ Verdächtiger nach Messerangriff gefasst“. Der Artikel handelt von einem „lebensgefährlichen Messerangriff auf einen 28-Jährigen“ und einem „von der Polizei festgenommenen 33-jährigen Verdächtigen“. Vom nationalen Hintergrund dieser Personen kein Wort. Hier will man den Leser für dumm verkaufen und ihm eine Welt vorgaukeln, in der es keine von Ausländern ausgehende Gewalt gibt. Glaubt das ehemalige SED-Blatt wirklich, daß das gelingt? Wahrscheinlicher ist, daß jeder, der solcher Artikel mit unbestimmten „33-Jährigen“ und „28-Jährigen“ ansichtig wird, sofort denkt: “ Das müssen Ausländer gewesen sein“. Eigentlich sollte der Nordkurier aus seiner Geschichte gelernt haben. Als „Freie Erde“ hat er vergeblich versucht, Verbrechen sowjetischer Soldaten zu vertuschen. Offiziell gab es die nicht. Trotzdem wußte die DDR-Bevölkerung Bescheid, weshalb sie der „Freien Erde“ auch kein Wort glaubte. Genau das brockt sich der Nordkurier jetzt mit seiner manipulativen Pseudo-Berichterstattung ein.

Unglaubwürdiger als die Bild-Zeitung. Das muß man erst mal fertig bringen.

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