NPD macht Wolgaster Krankenhaus zum Thema im Kreistag – andere Parteien folgen nach

Zur Kreistagssitzung am 30.11 hatte die NPD-Fraktion folgenden Antrag eingebracht: „Der Kreistag lehnt das Krankenhauskonzept der Landessozialministerin ab und fordert die Landesregierung auf, die Zerschlagung des Krankenhauses Wolgast zu verhindern und sicherzustellen, dass die Krankenhäuser Anklam und Wolgast gleichermaßen zur Aufnahme und Behandlung von Notfallpatienten befähigt sind.“

Ohne diese NPD-Initiative wäre das Thema wahrscheinlich gar nicht auf der Tagesordnung erschienen. So aber sahen sich SPD, Grüne, Linke und der Wolgaster Bürgermeister Weigler genötigt, auch einen Antrag zu der Angelegenheit zu stellen, ohne in der Lage zu sein, diesen vor der Kreistagssitzung schon auszuformulieren. Die Abgeordneten bekamen ihn erst zu Beginn der Sitzung zu sehen, und er lautete:

„Der Landrätin des Landkreises Vorpommern-Greifswald wird aufgegeben, als Gesellschaftervertreterin der Krankenhaus Wolgast GmbH, gegen die beabsichtigte Schließung der Kinderstation sowie der Gynäkologie/ Geburtshilfe zu stimmen“.

Das war etwas klein kariert und hohle Symbolik, wenn man sich vor Augen führt, dass der Landkreis nur 5% der Gesellschafteranteile hält.

Das fanden die anderen Parteien auch, und so wurde der Antrag in einer Weise abgeändert, dass er dem NPD-Vorstoß zum Verwechseln ähnlich sah. Trotzdem wurde letzterer natürlich abgelehnt.

Immerhin war es aber so möglich, den NPD-Antrag gleich zu Beginn der Sitzung vorzustellen, als noch viele Zuschauer anwesend waren. Diese applaudierten stets, wenn sich ein Redner für das Wolgaster Krankenhaus einsetzte. Gerügt wurden sie vom Kreistagspräsidenten aber nur einmal. Als sie den NPD-Fraktionsvorsitzenden Michael Andrejewski mit Beifall bedachten. So  ist das halt in der Demokratie.

Print Friendly, PDF & Email
Teile diesen Artikel
Zurück