Polizeieinsätze am Anklamer Asylantenheim verschwiegen

Immer wieder berichten Anwohner des Asylantenheimes in Anklam von Streifenwagen, die mit Blaulicht und hohem Tempo in Richtung der Ausländerunterkunft fahren. Offensichtlich haben die Besatzungen dort einiges zu tun. Doch die Öffentlichkeit erfährt nichts. Kein Sterbenswörtchen in der Presse.

Anders war es am vergangenen Montag. „Molotow-Cocktails am Asylbewerberheim“, kreischte der Nordkurier und berichtete von einem Brandanschlag auf das Fahrzeug eines Wachmanns. Am Rande wurden Internetgerüchte erwähnt, denen zufolge es schon vor diesem Vorfall einen weiteren Polizeieinsatz gegeben habe. Die Einsatzleitung gab vor, von nichts zu wissen. Einen Notruf habe es nicht gegeben. In den Akten sei hierzu kein Vermerk zu finden. Und daß Polizeikräfte vor Ort gewesen wären, ohne die Kollegen zu informieren, halte man für ausgeschlossen. Wieder eines dieser Internetgerüchte, die stets an der Wahrheit der offiziellen Verlautbarungen zerschellen.

Oder auch nicht. Denn am folgenden Tage mußten Caffiers Lautsprecher von ihrer üblichen Rechthaberei ablassen und zugeben, daß die bösen Internetgerüchteverbreiter doch recht gehabt hatten. Plötzlich fand sich in den Akten der bislang übersehene Vermerk. Ein Versehen, beteuerte die Pressesprecherin, um dann gleich eine zu Herzen gehende Mitleidsgeschichte zu erzählen. Einer der Bewohner habe sich aggressiv verhalten, aber dies, so die verständnisvolle Ordnungshüterin, hätte allein gesundheitliche Probleme zur Ursache. Der Ärmste wurde sofort einer medizinischen Behandlung teilhaftig. Sicherlich traumatisiert von der Flucht und der Anwesenheit der NPD in der Stadt.

Könnte es sein, daß gewalttätige Auseinandersetzungen in Asylantenheimen systematisch verschwiegen werden? Und daß, wenn dies einmal schiefgeht, Tränendrüsenstorys erfunden werden, um Ausländergewalt zu vertuschen? Die Presseabteilung der Polizei verbreitet nur, was ins politisch gewünschte Bild paßt. Man denke nur an die offizielle Version des Vorfalls in Stralsund, die an die Stelle der ersten Aussage des Hundebesitzers, sein Tier sei von Ausländern erstochen worden, getreten ist. Die lautet: Er habe mit Bekannten eine Party gefeiert, dann habe einer der Anwesenden den Hund erstochen, und um den zu schützen – den er noch nicht einmal namentlich kannte – erfindet er dann die Ausländergeschichte. So machen das Hundehalter. Sie zeigen Tierquäler niemals an, sondern helfen ihnen auch noch davonzukommen. Völlig klar.

Das wildeste Internetgerücht ist noch glaubwürdiger als die Pressesprecher der Polizei.

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