Rostock: Noch mehr Wohnungen und Heime für Asylanten – die NPD fragt nach

Der Asyldruck auch auf die Hansestadt Rostock wächst von Monat zu Monat. Mußten bislang 6,5 Prozent aller dem Land zugewiesenen Asylanten aufgenommen werden, sollen es künftig 12,8 Prozent sein. Ein Überblick zu Orten, an denen Verwaltung und Bürgerschaft künftig „Asylsuchende“ unterbringen wollen.

Dezentrale Unterbringung:

Laut OB verfügt die Wiro bei einem Leerstand von 1,4 Prozent über ungefähr 500 freie Wohnungen. Bei den Genossenschaften beträgt die Leerstandsquote im Schnitt ein Prozent, was in etwa 300 freien Unterkünften entspricht. Ob und inwieweit die Wohnungen in Gänze für Asylschnorrer bereitgestellt werden, versucht die NPD, mit einer Anfrage an die Verwaltung in Erfahrung zu bringen.

Im übrigen spricht sich die NPD gegen eine dezentrale Unterbringung aus, weil den Asylanten somit automatisch das Gefühl gegeben wird, sich dauerhaft in der BRD niederlassen zu können. Stattdessen sollen sie in ehemals militärisch genutzten Liegenschaften einquartiert werden, wo sie auf die Entscheidungen der Verwaltungsgerichte zu ihren Angelegenheiten warten können.

Backpacker-Hotel:

Hierbei gebe es das Angebot, im Hafenbahnweg in Toitenwinkel „sofort 50 Plätze zu belegen“, einschließlich „der Möglichkeit, in den nächsten drei Monaten auf bis zu 200 Plätze aufzustocken“ (O-Ton OB Methling auf der letzten Sitzung der Bürgerschaft am 8. Juli).

Ein „Wohnblock“:

Laut Methling „liegt das Angebot eines Wohnblockbesitzers vor, das bisher keine Bearbeitung gefunden hat, sehr kurzfristig entsprechenden Raum zur Verfügung zu stellen.“ Mehr zu dem geheimnisvollen Besitzer sagte der OB auf der jüngsten Sitzung der Stadtvertretung nicht – auch hier hakt die NPD natürlich nach!

Landschulheim Niex:

In der bei Kavelstorf (Landkreis Rostock) gelegenen Einrichtung stünden, wie OB Methling während der letzten Bürgerschaftssitzung mitteilte, 36 Plätze zur Verfügung. Gespräche mit den zuständigen Stellen im Land seien bereits erfolgt. Das Gelände befindet sich im Eigentum der Hansestadt Rostock. Durch mehrere Kaufverträge, abgeschlossen mit einer Eigentümer-Gemeinschaft, ging die Liegenschaft bereits zu DDR-Zeiten in den Besitz des damaligen Rates der Stadt Rostock über. Nach der Wende wurde eine beantragte Eigentumszuordnung zugunsten der HRO entschieden. Teile der Bürgerschaft sprechen sich gegen eine Nutzung des Landschul- als Asylantenheim aus – zu weit weg vom Schuß, heißt es.

HWBR-Gebäude in Marienehe:

Das Gebäude der Hanseatischen Weiterbildungs-Gesellschaft Rostock (HWBR) an der Jägerbäk in Marienehe wird von weiten Teilen der Bürgerschaft favorisiert – und soll zur zweiten Massenunterkunft auf dem Gebiet der HRO ausgebaut werden. In der politischen Diskussion geht es dabei weniger um das Ob, sondern um das Wann. Für Methling ist das HWBR-Gebäude „potentiell ein Asylbewerberheim; das sage ich seit einem Dreivierteljahr“, erklärte er kürzlich in der Bürgerschaft. Bis Monatsende laufe dort aber der Schulbetrieb. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sei „das nicht die ideale Lösung“, Asylbewerber dort unterzubringen. Wenn es dort aber die Chance gebe – „unter Abwägung auch der anderen Möglichkeiten“ -, werde man die HWBR gegebenenfalls mit einbeziehen. Linke, CDU, SPD und Grüne sind dagegen kaum zu bremsen.

Satower Straße:

Das seit Anfang der neunziger Jahre bestehende Heim bietet Platz für maximal 280 Personen. Bis 2016 sollen dort zwei weitere Gebäude hinzukommen, in denen 44 bzw. 68 Asylanten untergebracht werden. Kosten für die Sanierung: 7,9 Millionen Euro. Man gönnt sich ja sonst nichts, zumal auch der Fußweg – von der Endhaltestelle der Straßenbahn am Neuen Friedhof bis zum Eingang der Asylanten-Unterkunft – für einen sechsstelligen Betrag „hergerichtet“ wird.

Von 6,5 auf 12,8 Prozent

Bislang hatte die HRO 6,5 Prozent aller dem Land M/V zugewiesenen Asylanten unterzubringen. Künftig dürften es 12,8 Prozent sein. Hintergrund: Rostock sowie Wismar und Schwerin nahmen bislang (als einzige Kommunen im Land) so genannte Kontingentflüchtlinge, sprich, Juden aus den Nachfolgestaaten der früheren Sowjetunion auf. Jetzt scheint sich das gesamte „Kontingent“ in Deutschland zu befinden, womit auch Rostock sein bisheriges „Privileg“ in Sachen Asylanten-Zuweisung verliert und künftig Fremde aus aller Welt entsprechend dem proportionalen Anteil an der Einwohnerzahl im Bundesland aufnehmen soll.

Um noch mehr Licht ins Dunkel zu bringen, hat die NPD jetzt eine umfangreiche Anfrage an die Verwaltung gerichtet (http://195.37.188.171/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1011256). Sobald die Antworten vorliegen, werden wir auf dieser Seite berichten.

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